Geschichte der plastischen Chirurgie

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• Die Zeit zwischen den Kriegen
• 19. bis 20. Jahrhundert
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Ein Rückblick auf die Geschichte der plastischen Chirurgie

Für Jahrhunderte versuchen Menschen aus verschiedenen Kulturen, Nationen und Stämmen ihre Körper zu verändern, indem sie Scheiben in ihre Lippen schieben, ihre Ohrläppchen strecken, ihre Füße einbinden, Zähne ausfüllen und sich verschiedene Tattoos und Zeichen auf die Haut machen. Auch heute noch versuchen Menschen ihr Aussehen zu verändern, genau wie vor vielen Jahren. Trotz allgemeiner Auffassung wird plastische und kosmetische Chirurgie nicht nur zwecks Verschönerung, sondern auch zwecks Wiederherstellung eines Körperbereichs durchgeführt, wenn er durch Verletzungen oder Krankheiten verändert wurde.

Die Geschichte der plastischen Chirurgie beginnt als älteste Heilkunst der Welt. Ärzte wenden schon seit hunderten Jahren Methoden der plastischen Chirurgie an. Beispielsweise wurden im alten Indien Nasenamputationen als Bestrafung für Ehebruch durchgeführt. Ärzte benutzten daher Hauttransplantationen für rekonstruktive Arbeiten um die Nase. Amputationen und invasive Wundheilungsprozeduren wurden schon etwa 800 n.Chr. durchgeführt.

Römer

Die Römer, deren Gesellschaft sehr leidenschaftlich mit der Schönheit des nackten Körpers fasziniert war, betrachteten alle Abnormitäten des Körpers, besonders der Genitalien, mit Misstrauen. Sie konnten einfache Operationen durchführen, wie z.B. das Reparieren beschädigter Haut und anderer Gewebe, Beschneidungen und Brustreduktionen.

Renaissance

Ein wichtiger Einfluss auf die Entwicklung der plastischen Chirurgie geschah während der Renaissance. Wichtige Errungenschaften in der Wissenschaft und Technologie fanden auf der ganzen Welt statt und resultierten in sichereren und effektiveren chirurgischen Techniken und besseren Resultaten. In dieser Zeit versuchten Chirurgen Hautlappen von den Wangen und von Spendern zu verwenden, um Nasen wiederherzustellen. Die Illustration zeigt eine Rhinoplastik mit einem Bizepsmuskellappen. Das Hauttransplantat wurde an die Nase genäht und 3 Wochen lang so getragen. Der Chirurg formte die Haut dann zu einer Nase.

Am Anfang waren chirurgische Behandlungen schwierig, aber Chirurgen aus dem frühen 18. Jahrhundert machten wichtige und erfolgreiche Versuche mit Anästhetika und entdeckten Antibiotika, die es ermöglichten, immer komplexere Operationen mit weniger Komplikationen und Schmerzen durchzuführen. Allerdings hatte die plastische Chirurgie ihren größten Fortschritt und ungeahnte Höhen in den Kriegszeiten.

Zeiten zwischen den Kriegen

Während massiver Kriege wie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg waren plastische Eingriffe für viele Soldaten und Zivilisten nötig. Chirurgen mussten tiefe und große Verletzungen behandeln, wie offene Gesichtswunden, Brüche, abgerissene Nasen, Lippen und ähnliches. Operationen erforderten innovative, restaurative Prozeduren um das beste Resultat erreichen zu können. Chirurgen fingen an, per Mikrochirurgie Prozeduren an Lippen auszuführen, einen Lappen vom Hals zu verpflanzen,  Gaumenspalten zu operieren, Rhinoplastik, Hautverpflanzungen vom Arm anstatt des ursprünglichen Operationsgebiets und andere Prozeduren durchzuführen.

19. bis 20. Jahrhundert

Es gab auch viele wichtige wissenschaftliche Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert – dem Zeitalter des technologischen Aufstiegs und der Entdeckungen. Die plastische Chirurgie wuchs weiter und wurde zu einer gängigen Prozedur auf der ganzen Welt.  Viele technologische Fortschritte führten zu Verfeinerungen beim Behandeln von Hautkrebs, Nervenverletzungen und verschieden tiefen Wunden. Die Integration der plastischen Chirurgie in Krankenhäusern half auch dabei, viele schwere Krankheiten zu behandeln. Beispielsweise wurde eine neue Substanz, das Silikon, erfunden. Dadurch bekamen Patienten mit Brustkrebs die Chance auf eine Brustrekonstruktion.

Trends in der heutigen plastischen Chirurgie

Heutzutage werden abnormale Körperbereiche, die das Resultat von Geburtsdefekten, Verletzungen oder Krankheiten sind, erfolgreich mit plastischer oder rekonstruktiver Chirurgie repariert. Die aktuellen plastischen Chirurgen können ein großes Spektrum an Prozeduren für Frauen anbieten, wie z.B. Weichteilgewebeimplantate, Gesichtsverjüngungen und auch spezielle Prozeduren für Männer.

Trotz aller Vorteile der plastischen Chirurgie ist sie immer noch ein hoher Stressfaktor für Patienten aufgrund möglicher Konsequenzen wie Tod, Schmerzen, Veränderungen und andere Komplikationen. Um diese zu minimieren, werden jeden Tag neue Trends erforscht. Der letzte und wichtigste Trend bei der plastischen Chirurgie sind weniger invasive Operationen und Prozeduren, um sichtbare Narben zu vermeiden. Chirurgen erforschen neue Füllstoffe und andere Materialien, die länger halten, und neue Laser für bessere Effekte. Sie erforschen auch das Klonen als Methode zur Körperverjüngung, die Gen-Therapie, die bei der Behandlung von Weichgewebe und Knochenformung helfen kann, und Nervenregenerationen. Stammzellen aus Knochenmark und anderen Zellen, Biomaterialien, konstruktive und molekulare Medizin sind fortgeschritten und werden wahrscheinlich in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie verwendet werden.

Ein Blick in die Zukunft

Plastische Chirurgie hat eine vielversprechende Zukunft. Plastische Chirurgen werden als ideenreich, erfinderisch und geniale Menschen angesehen. Ohne solch einen Antrieb zur Innovation wäre die plastische Chirurgie nicht so großartig wie heute.